Impuls - Seminar "PSC Awareness"
30.09.2024
Eingeladen hatte die Dienststelle Schiffssicherheit
BG Verkehr
Von deren Abteilungen und Mitarbeitern stammen
die dargestellten Unterlagen.
Namen der zuständigen Personen sind auf jeder Seite sichtbar.
Die Topics
Dazu auch anklicken:
Die Veranstaltung begann pünktlich in Ottensen/Altona und das Publikum bestand im Konferenzsaal zum größten Teil aus Insidern, sowohl von Bord als auch von der WSPO, der Reederseite und Managementmitarbeitern sowie einigen Verwaltungsfachleuten der BG Verkehr.
Zugeschaltet waren außerdem Interessierte über Online, die sich ebenfalls an den Fragestellungen beteiligen konnten oder Ergänzungen zum jeweiligen Thema einbringen wollten/konnten.
Interessant zu hören, dass oft die einfachsten Sicherheitsmängel an Bord zu Mängelpunkten führen die ohne großen Aufwand vermeidbar gewesen wären.
Und das ohne viel Mühe und Kosten, wenn nur aufmerksam sein eigener Arbeitsplatz, das Schiff, in Ordnung gehalten wird.
Das sollte die Basis einer jeden Crew sein.
Die Identifikation zum Beruf und Schiff fehlt wohl anscheinend doch öfter.
"Sauberkeit ist der Beginn von Sicherheit"
Die Themen, wie oben im Foto abgebildet, wurden einzeln vorgetragen, angesprochen und durch mögliche Fragestellungen Short and Sweet ergänzt besprochen.
Ich würde das mit "Offen und Ehrlich" einstufen, keine Frage blieb unbeantwortet.
Wichtig für mich, die Umsetzung in die Praxis an Bord. Als "Zielperson" einer PSC ist ein Kapitän gut beraten, einer PSC positiv entgegen zu sehen und mit ihm sein ganzes Team.
Wir sollten vor einer solchen Kontrolle keine Angst haben oder gar unsere Zusammenarbeit minimieren oder gar ablehnen. Das kann dann nur noch unangenehmere Folgen haben.
Aus der Praxis: freundliche Begrüßung und Bekanntmachen mit den Besatzungsmitgliedern im Schiffsbüro um zu hören, was für eine PSC anliegen soll um danach die Mithilfe dabei anzubieten.
Dem PSCO den Raum für seine Arbeitsmittel anzuweisen und bei Bedarf für Kaffee/Tee oder Softdrinks zu sorgen.
Auf die Essenszeiten hinweisen und vielleicht auf andere geplante Aktionen an Bord sowie die Auslaufzeit nicht vergessen.
Die Überprüfungen laufen nach seinem vorgegebenen Schedule ab.
Eine ordentliche Dokumentation hilft dabei, genauso sollte man auf die Frage:
Na Kaptän, alles bei Ihnen in Ordnung, läuft alles?
Nicht gleich antworten mit:
Na klar, keine Probleme, alles operational.
Sondern vorsichtig andeuten, dass bisher alles einwandfrei liefe. Ist etwas nicht in Ordnung, bin ich gut damit gefahren, ihm das anzudeuten.
Und falls klare Mängel bekannt sind, sagt man das ihm lieber gleich, als wenn er es später selber entdeckt. Denn dann ist das mögliche Misstrauen erst richtig geweckt.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang die veröffentlichten BG Verkehr CHECK LISTEN zur Schulung an Bord, um sein Schiff in allen Punkten zwischen den Kontrollen nochmals auf Schwachpunkte zu kontrollieren. Diese Dinge sind sehr hilfreich, obwohl alles schon einmal in den ISM Unterlagen genau so niedergeschrieben wurde.
Interessant zu begreifen, dass nur noch ca. 120 Schiffe unter der deutschen Flagge weltweit als Handelsschiffe unterwegs sind. Der Rest der 250 angemeldeten Schiffe unter der Flagge sind in der Küstenregion unterwegs.
Und auch bei der BG Verkehr sind "Netzwerk-Arbeiter-Arbeiterinnen" in Positionen gerutscht, wo man an Hebeln sitzen kann, um Einfluss zu nehmen auf die Schifffahrt und deren Arbeitskräfte.
Sie sitzen dort, nicht weil sie sich in der Praxis weit draußen über die Jahre verdient gemacht haben, nein, hier wollen sie als sich selbst ernannter "Nenn-Kapitän" kompetenzvoll einbringen, gestalten, bis nach BERLIN hin.
Gleichzeitig sitzen sie zusätzlich in den Berufsverbänden- und Vereinen, um deren Mitglieder von Land aus zu "vertreten", wie sie es nennen.
Wohlgemerkt, nicht alle Mitarbeiter dort, nur einige mir wohl bekannte Damen und Herren haben sich geschickt positioniert, beeinflussen unser Business nicht immer seemännisch fachlich korrekt.
Sie stammen aber größtenteils aus Arbeitgeberfunktionen, Verbänden und Vereinen, die eigentlich jetzt zwischen allen Stühlen sitzen in ihren Funktionen und sich vorher dabei verdient gemacht haben, das deutsche Personal auf See abzubauen. Das Netzwerk pflegen sie eigentlich nur, um ihre Positionen nicht zu verlieren. Ich nenne sie mal die "Egoisten der deutschen Schifffahrt".
Sie sagen und tun das was der VDR vorgibt zu tun und das oft kritiklos.
Kompetenzlos wird Kompetenz vorgetäuscht.
Aber kommen wir zurück zu den PSC Informationen. Teile des Seminars gebe ich hier gerne weiter, um zu informieren wie hilfreich eine solche Kontrolle auch sein kann.
Anfangs teilte man uns den Grund mit, wozu solche PSC eigentlich eigentlich eingeführt wurden:
Menschenleben auf See retten zu helfen!
Kaum zu glauben, oder?
Dem Reeder oder Manager muss man das immer noch vorhalten?
Und trotzdem werden die "Minimum Safe Manning" Zertifikate oft erneuert, weniger Crew an Bord vorgeschrieben, Schiffe ausgeflaggt und Billigcrews an Bord eingesetzt.
Bleibt ausreichend Personal um ein Feuer zu bekämpfen und um Menschenleben auf See zu retten? Das waren nämlich einmal die Kriterien.
Ich bezweifle das leider sehr, da die Ausbildungen der Globalseeleute weltweit ein schwaches Niveau erreicht haben.
BG Verkehr wirbt für die deutsche Flagge. Leider sind andere Flaggen attraktiver im Kosten- Leistungsbereich. Und genau das nutzt auch ein deutscher Reeder/Manager gnadenlos aus.
Somit ist damit zu rechnen, dass die deutsche Flagge und deren Verwaltungen langsam aber sicher auf See verschwinden werden.
Dann haben auch die Experten bei der BG Verkehr in diesem Bereich bald weniger Verwaltungstätigkeiten auszuführen.
Was bleibt ist die reine PSC für alle deutsche Häfen.
Und woher kommt der Nachwuchs für diese PSCO (Officers) demnächst?
Können das auch Personen übernehmen, die weltweit in der Schifffahrt tätig sind oder waren?
Etwa EU Nautiker/Ingenieure, so wie bereits an Bord vorgelebt?
Deutsche Flagge muss nicht bedeuten, deutsche Inspektoren.
Oder täusche ich mich da?
Soweit sind wir schon, denke ich....
Weil wir eben nicht genug Nachwuchs auf See zulassen!
Mehr dazu auch hier:
(Containerschiffe-Die dunklen Geschäfte der Reeder)
Ein gutes Zusammenspiel zwischen der Reederei (Inspektion) oder deren Management mit dem Bordmanagement sorgt doch dafür, dass die Einheit Schiff sicher auf See unterwegs sein kann.
Das ist doch nichts Neues, sondern ein gelebtes Geben und Nehmen.
Einige wenige Reeder haben das begriffen und halten an guten Praktiken, auch mit kritischen oder schwierigen Schiffsleitungen, fest, die ab und an für die Sache Rückgrat zeigen müssen.
Ich hoffe, das bleibt so und macht Schule.